Montag, 2. August 2010

Delfine und Besuch in einem schwimmenden Dorf

Suah sdei!

Vor Beginn unseres naechsten ausfuehrlichen Berichts eine kleine Quizfrage. Was wird hier feilgeboten? Wir sahen diese Plastiksackerln in einem kleinen Shop.

Dann noch ein paar Nachtraege zu unseren letzten Berichten:
Was unsere Hautfarbe angeht, soll gesagt sein, dass uns nur im Gesicht, an den Unterarmen und ab den Knien abwaerts die Sonne erwischt hat, alles andere ist in Kambodscha bedeckt zu halten. Koennt euch sicher vorstellen, was das zu Hause im Bikini oder in der Badehose fuer ein Anblick sein wird.

Das Fahren hier auf den Strassen ist alles andere als einfach. Zuerst muss man den Wasserbueffeln und Kuhherden ausweichen, aufpassen, keine Hunde oder Ziegen anzufahren, und schauen, dass einem keine Katzen, Hennen, Enten oder sonst was unter die Raeder kommen. Ausserdem sind da noch ein paar Schlagloecher, manche so tief wie das halbe Vorderrad, teilweise auch noch mit Wasser gefuellt, wenn man da einfaedelt, steigt man ueber den Lenker ab, haben wir aber nicht ausprobiert.

In Laos waren wir Mehrfachmillionaere, zum Teil haben wir 3 Millionen mit uns herumgetragen. Fuer 3 Naechtigungen, zwei Mal fruehstuecken und zwei Mal fein essen gehen zahlten wir 400.000 Kip, das sind umgerechnet nicht ganz 35 Euro fuer beide.

Bei unserer ersten scharfen Suppe, die wir einer Strassenhaendlerin abkauften, schnappte Susi nach ein paar Loeffel nur mehr nach Luft, was Andi ein Zitat aus der "Kahlen Saengerin" entlockte: "Mein kleines Brathuehnchen, was speist du Feuer!"

Polizisten haben hier kein leichtes Leben. Wenn sie einen verkehrsteilnehmenden Mopedfahrer kontrollieren oder strafen wollen, muesen sie ihn erst einmal einfangen, denn Kennzeichen sind offenbar nicht verpflichtend auch nicht fuer Autos. Wir beobachteten einmal eine solche Einfangaktion, bei der ein Polizist mit ausgebreiteten Armen vor einer daherkommenden Mopedfahrerin von einer Strassenseite zur anderen, bis er sie endlich erwischt hatte und ihr gleich den Schluessel abzog, damit sie nicht mehr fliehen konnte. Ein weiterer Versuch zweier Polizisten endete erfolglos, der Mopedfahrer fuhr im Slalom zwischen den Polizisten hindurch und sie hatten das Nachsehen.

Auf Don Det haben wir die erste und einzige Baeckerei bisher angetroffen und uns gleich einen Schokokuchen und eine Zimtschnecke gekauft.

So aber nun weiter mit unserem Reisebericht. Am letzten Tag in Don Khon liessen wir uns noch ein paar Waeschestuecke waschen. Die Waescherin legte unseren Waeschesack auf die Waage und da der Preis nach Gewicht geht, half sie mit der Hand ein wenig nach und wollte uns Geld fuer 3 kg Waesche abknoepfen. Wir wogen das Sackerl ohne der Hand unserer Waescherin und siehe da, es war nur 1 kg.

Am Samstag ging es dann mit dem Boot wieder zum Festland und weiter mit dem Bus nach Kratie (Heng Heng Guesthouse), was bedeutet, dass wir Laos verlassen haben und wieder in Kambodscha sind. An der Grenze hatten wir einen Spiessrutenlauf zu absolvieren. Bei jeder Station ist jede Menge Papierkram auszufuellen und eine Gebuehr zu bezahlen: Stempel fuer die Ausreise (2 $), Gesundheitscheck inklusive Fiebermessen (1 $), Visum (25 $), Stempel fuer die Einreise (2 $). In Kratie angekommen regnete es, was uns nicht davon abhielt, trotzdem eine Runde zu machen. Fruehmorgens fuhren wir mit einem Boot hinaus, um die Irrawaddy-Delphine zu sehen. Es war nichts Spektakulaeres aber durchaus ein sehenswertes Schauspiel. Danach machten wir eine Wanderung und landeten bei einem schwimmenden Dorf, wo uns drei Kids einluden, zu ihnen ins Haus zu kommen. Die hatten leicht reden, sie sind es ja gewoehnt jeden Tag ueber einen im Wasser schwimmenden Baumstamm zu balancieren, was wir uns nicht trauten - vor allem mit der vollen Fotoausruestung, dem Geld und den Paessen im Rucksack. So besorgten sie ein Boot und entfuehrten uns zu einer kleinen Spritztour, was wir mit unseren restlichen Goodies reichlich belohnten. Da das Geld schon wieder knapp wurde, wollten wir beim Geldautomaten welches holen, was uns nicht gelang, weil ein Bankomat ausser Betrieb war, und der zweite unsere Visacard nicht akzeptierte. Nun hatten wir dasselbe Problem wie schon einmal, noch dazu war Sonntag. Um mit dem restlichen Geld auszukommen, gingen wir am Abend recht billig zu einem Strassenstand essen, trotz allem mussten wir das Zimmer schuldig bleiben. Der Chauffeur, der uns am Montag nach Phnom Penh brachte, wo die Geldbehebung wieder gelang, brachte das geschuldete Geld ins Hotel zurueck. Fuer den kurzen Stopp bei der Bank verrechnete er aber 5 Dollar extra.

Wir fuhren weiter nach Kampot, an die Kueste im Sueden. Die Fahrt war auch recht abenteuerlich, denn auf den noch nicht ausgebauten Teilstrecken fuhr der Fahrer ohne Ruecksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer (hauptsaechlich Fussgaenger, Rad- und Mopedfahrer) in die tiefsten Lachen und das Wasser spritzte bis aufs Dach des Busses. Verwunderlicherweise haben wir nur einen Hund ueberfahren, bei einem Huhn sind wir uns nicht sicher, ob es unter den Raedern wieder heil hervorgekommen ist und fast haette auch eine ganze Familie auf einem Moped dran geglaubt, fuer die ist er aber dann doch auf die Bremse getreten und es ist sich haarscharf ausgegangen. Seid ihr schon einmal mit einem Bus ueber eine gewaltige, und da meinen wir eine wirklich riesige Bodenwelle druebergeschossen? Das war so wie in den Actionfilmen! Anfaenglich dachten wir, dass das jetzt nicht wahr ist, dann schoss es uns durch den Kopf, dass die Achse des Busses die Landung nicht aushalten kann. Aber doch, das geht. Das Material scheint gut gewesen zu sein.

Fuer morgen haben wir schon wieder einiges vor, das es sicher wieder wert sein wird, darueber zu berichten.

Und nun die Aufloesung zu unserem eingangs gestellten Raetsel. Es handelt sich dabei um den bereits erwaehnten Lau Lao, den wirklich guten Schnaps, den man sich so zwischendurch auch aus dem Sackerl rauszutzeln kann! - Uebrigens kann man auch Benzin von der Tankstelle im Plastksackerl nach Hause tragen.

Das war's fuer heute, Weiteres in Kuerze.