Donnerstag, 5. August 2010

Kampot - Dschungel, Hoehlen und Motorradtour

In Kampot, wo wir ein schönes Zimmer im Kampot Guesthouse (10 $) bezogen, haben wir gleich fuer den naechsten Tag eine Dschungeltour gebucht. Um acht Uhr ging es mit einem kleinen Bus los in den Natinalpark, von dort brachte uns ein Pickup ein Stueck den Bokor Mountain (1080m) hinauf. Dann hiess es: "Alle aussteigen!" und es ging zu Fuss 2 Stunden durch den Dschungel weiter den Berg hinauf. Angefuehrt wurde die Gruppe von einem mit einer Maschinenpistole bewaffneten Ranger. Im Nationalpark leben noch Tiger, Leoparden und Elefanten, doch aus diesem Teil haben sie sich wegen der starken Betriebsamkeit (es wird eine befestigte asphaltierte Strasse hinauf gebaut) zurueckgezogen. Andi hat eine Schlange fotografiert, die den Ranger in leichte Aufregung versetzte, denn er meinte, sie sei sehr gefaehrlich und giftig, ein Biss fuehre zum sicheren Tod in kurzer Zeit, er haette nicht mehr helfen koennen. Der zweite Tourbegleiter war sich nicht so sicher, er meinte, es koennte auch eine kleine Python gewesen sein. Nach dem anstrengenden und schweisstreibenden Anstieg, der teilweise so steil und glitschig war, dass es nur mehr half, sich an Schlingpflanzen und Lianen festzuhalten um weiterzukommen. Danach brachte uns der Pickup zum Plateau, wo frueher eine franzoesische Siedlung mit Ferienhaeusern, Hotel, Kirche und Casino war, heute jedoch nur mehr verlassene, verfallene Betonruinen zu sehen sind. Die von hier aus gute Aussicht ueber das Land war leider durch den Nebel getruebt. Das Ganze wieder retour, beim Rueckmarsch durch den Dschungel haben wir eine Art Leguan fotografieren koennen, der Affe war leider wieder zu schnell weg. Zum Abschluss wurden wir noch in ein Boot verfrachtet, um 1 1/2 Stunden am Fluss den Sonnenuntergang zu geniessen, was ein sehr netter und entspannenden Ausklang dieser Tagestour war. Selbstverstaendlich haben wir unsere Fluessigkeits- und Elektrolytspeicher am Abend wieder mit Lemonjuice und vor allem Bier auffuellen muessen.

Am Mittwoch haben wir uns noch einmal für je 4 $ zwei Motorbikes ausgeborgt, der Vermieter hat uns haendisch einen Plan gezeichnet mit allen sehenswerten Ausflugszielen dieser Gegend. Die Bikes schienen in bestem Zustand zu sein und so freuten wir uns schon auf die Spritztour. Man hat uns diesmal auch Helme mitgegeben, so Halbkugel-Reindl-Helme. Sogar Andi hat der Helm gepasst und ihr koennt euch sicher vorstellen, wie vorteilhaft er ihn kleidete. Gleich zu Beginn machten wir Halt bei einem Frisoer und Andi setzte sich mutig, jedoch mit einem leicht bangen Gefuehl, auf den Stuhl. Da er sich mit ihm nicht verstaendigen konnte, wusste er ja nicht, wie er ihn zurichten wuerde, doch er hat die Sache gut gemacht. Umgerechnet hat der Spass die Unsumme von 60 Cent gekostet!

Wir besuchten Salzfelder, die leider leer waren und daher nichts zu sehen war. Weiter gings auf Strassen, auf denen man sich vorbei an tiefen Pfuetzen einen geeigneten Weg bahnen musste, zu Hoehlen. Dort waren wir sofort von einigen Buben umringt, die unsere Fuehrer sein wollten. Wir verhandelten vorher den Preis, dann begleiteten uns 5 Burschen. Sie zeigten uns die erste grosse Hoehle, wiesen uns auf besondere Formationen hin, leuchteten uns mit einer Taschenlampe, wenn es finster wurde, und machten uns auf jede moegliche Gefahr aufmerksam, um uns nicht den Kopf anzuschlagen. Sie fuehrten uns weiter hinein zu einer Stelle, wo oben an der Decke ein riesiger Felsblock hing, von dem sie meinten, dass der eines Tages herunterfallen werde, aber sicher nicht gerade heute. Dann quetschten wir uns durch einen engen Durchschlupf und landeten in einer weiteren grossen Halle mit Stalaktiten, Stalagmiten und Korallen. Weil sie gar so nett waren, gaben wir ihnen mehr als wir vereinbart hatten.

Mit unseren Mopeds flitzten wir weiter, bis wir zu einem See kamen, den wir gleich fuer ein erfrischendes Bad nuetzten. Danach hatten wir die Idee, den See zu umrunden, was sich als nicht ganz leichtes Unterfangen herausstellte. Der anfaenglich breite Weg wurde immer schmaeler, bis wir schliesslich nur mehr auf schmalen Fusspfaden, tief ausgewaschenen Hohlwegen, durch Baeche und tiefe Schlammloecher, ueber Feldraine und letztendlich bei aermlichsten Behausungen landeten, wo ein Weiterkommen fuer uns nicht mehr moeglich war. Ein junger Mann, den wir nach dem Weg zur Strasse fragten, erbarmte sich unser, stieg bei Andi aufs Moped und fuhr mit uns direkt ueber die unbebauten Felder, bei einigen Hoefen hintaus hinein, vorbei zwischen Huehnern, Schweinen, Kuehen und Bewohnern und vorne wieder raus, bis wir nach einiger Zeit die Strasse zurueck zum See wieder fanden. Ohne unseren Begleiter haetten wir da nie wieder herausgefunden.

Nachdem wir froh, endlich wieder eine sogenannte Strasse unter unseren Raedern zu haben, weiterflitzten, hatte Susi ploetzlich einen Platten. Wieder hatten wir Glueck im Unglueck, weil das nicht in der zuvor befahrenen Einoede passiert war, sondern ausgerechnet 50 m vor einer Reparaturwerkstaette. Hast du in diesem Land ein Problem, findet sich in kuerzester Zeit ein hilfsbereiter Mensch, der die Sache in die Hand nimmt. So auch diesmal. Kaum war das Malheur passiert, war auch schon der Mechaniker zur Stelle und zeigte Susi den Weg in seine Werkstatt. Hinterrad ausbauen, Schlauch heraus, da das Loch direkt beim Ventil war, ist es nicht moeglich, ihn zu picken, also wird ein anderer weggeschickt, einen neuen Schlauch zu besorgen, neuen Schlauch reingeben, Hinterrad einbauen, aufblasen, fertig. Die ganze Sache war in etwa 15 Minuten erledigt und wir zahlten unglaubliche 4,5 Euro.

Wieder on the Road besuchten wir eine Pfefferplantage, dann fuhren wir ans Meer, wo Susi wieder ein Erfrischungsbad nahm, obwohl das Baden in voller Montur immer sehr muehsam ist. Kurze Rast auf einer Liege, deren Strohdach angenehmen Schatten spendete.

Nach ca. 100 heruntergespulten Kilometern sind wir wieder in Kampot gelandet, machen es uns im Restaurant der Natural Bungalows am Fluss (sehr empfehlenswerte Bungalows!) bei einem Lemonendrink auf einer Rattanliege gemuetlichden, essen was Feines und kehren dann muede und von der vielen Sonne gezeichnet in unser Quartier zurueck.

Heute Donnerstag haben wir den im Stadtplan eingezeichneten Handicraftsmarket gesucht, trotz mehrmaligem Nachfragen aber nicht gefunden. Geplant waere noch eine Tour mit dem Bambootrain gewesen, wo man in kleinen Wagerln die schon seit der Franzosenzeit nicht mehr benuetzten Schienen entlangfahren kann. Leider werden die Schienen zur Zeit erneuert und darum ist dieses Vorhaben leider ins Wasser gefallen.

Morgen begeben wir uns zu unserem letzten Reiseziel nach Sihanoukville ans Meer, wo wir vor haben, baden zu gehen und die letzten Tage zu geniessen, bevor es wieder nach Hause geht.