Mittwoch, 21. Juli 2010

Angkor Wat und weitere Erlebnisse

Hallo ihr Lieben zu Hause,

es freut uns, dass uns doch einige von euch mit Interesse begleiten. Wir haben euch die letzten Tage leider ein wenig auf die Folter spannen muessen, weil in unserem Guesthouse das Internet entweder besetzt war oder nicht ging, zu einem anderen Internet Cafe sind wir nicht gekommen, weil unsere letzten beiden Tage so ausgefuellt waren.
Am Sonntag sind wir nach 6-stuendiger Fahrt mit dem Bus nach Siem Reap, wo wir von Kimthet (unser Fuehrer fuer die naechsten beiden Tage) und seinem Bruder Kimtheng (unser Tuk-Tuk-Fahrer) abgeholt und nach unserem Wunsch in ein nicht zu luxurioeses Quartier gebracht wurden. Aber es ist sauber, in einer recht ruhigen Gegend und nur ca. 8 Minuten vom Zentrum entfernt (#10 Guesthouse). Eine Bekannte hat Kimthet vor 6 Jahren hier kennengelernt und ist seither immer in Verbindung mit ihm, und als sie hoerte, dass wir hierher fahren, hat sie uns gebeten, Kimthet von ihr etwas mitzubringen. Wir wurden daher von ihm voller Freude in Empfang genommen und begleitet. Gleich am Montag Morgen wurden wir mit dem Tuk-Tuk abgeholt und nach dem Besuch einer kleinen Tempelanlage, fuehrte er uns in eine Community, Trainigscenter fuer sehr arme Kinder, die hier die Moeglichkeit haben zu arbeiten (Lederstanzbilder, Steine meisseln) zu wohnen und in die Schule zu gehen, was sie nach 8 Stunden Arbeit noch gerne tun. Dann ging es weiter (die letzten 8 km auf dem Moped, weil der See zur Zeit sehr wenig Wasser hat und dieser Weg fuer ein Tuk-Tuk zu schlecht ist) nach Kampong Phlug, ein aermliches Fischerdorf, wo alle Huetten auf 8 m hohen Stelzen stehen. Dort stiegen wir in ein Boot und fuhren hinaus auf den Tonle Sap See zu einem schwimmenden Dorf und machten Halt bei einer Familie. Die mitgebrachten Luftballone machen den Kindern viel Freude. IMG_0673.jpgWieder zurueck zeigte uns Kimthet die Seidenfabrik, in der er 6 Tage die Woche arbeitet. Danach fuhr er mit uns zur Schule, die er mit einem Freund gebaut hat, weil er dort unentgeltlich Englisch Unterricht gibt. Er teilte Andi gleich ein, eine Stunde Unterricht zu
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uebernehmen. Als dann ein 1 1/2 stuendiger Wolkenbruch losging, musste Kimthet weitermachen, weil man bei dem Geprassel auf das Wellblechdach nichts mehr hoeren konnte. Zu guter Letzt waren wir dann noch bei ihm zu Hause zum Essen eingeladen.
Tags darauf ging es gleich in der Frueh nach Angkor Wat, wo uns Kimthet abseits des Touristenstroms fuehrte, interessante Details erzaehlte und uns zu den besten Fotoplaetzen brachte. DSC05132.jpgGegen Abend fuhren wir zum Berg Phnom Krom, auf deren Spitze auch ein kleiner Tempel steht und von dem aus wir den Sonnenuntergang geniessen wollten, der aber dann ein wenig zu wolkig ausfiel, dafuer hoerte wir viele interessante Dinge aus ihrem Leben und wir hatten eine Menge Spass.
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Kimtheng schleppte sogar eine Kuehltasche mit Wasser, Bier und eine Portion marinierter Innereien mit hinauf. Ich glaube, ich habe die Roehren einer Lunge gegessen, Bernhard ist bestimmt stolz auf uns. Kimthet hat bei einem Lotusbluetenfeld angehalten und uns diese gezeigt und auch, wie man ihre Fruechte isst. Am Abend haben uns die beiden zu einem kambodschanischen Lokal gebracht, wo wir eine typische Speise dieses Landes gegessen haben, auch zu normalen Preisen, denn ohne die beiden zahlen wir ueberall den Touristentarif. Es ist so aehnlich wie unser Fondue, nur dass alle Zutaten auf einmal in einen Topf geworfen werden, und man diese dann zusammen mit Nudeln oder Reis isst. Diesmal haben wir Hirn gegessen, die Kruschpeln, Flaxn und Schwadln haben wir alle Kimtheng gegeben, der eine mords Freud hatte, die besten Stuecke zu bekommen und obwohl er der Fahrer war, hat er das meiste Bier und den meisten Reiswein von uns getrunken. Kimthet hat uns zum Abschied so viele Geschenke fuer uns und Linde mitgegeben, dass wir nun die groesste Muehe haben, sie in unseren Rucksaecken zu verstauen. Fuer unsere lieben Verwandten koennen wir leider nur mehr ganz kleine und leichte Dinge mitnehmen, wenn ueberhaupt.
Heute haben wir uns ein Fahrrad gemietet und sind noch einmal eine grosse Runde in Angkor Wat gefahren, wo wir ein ganze Affenkolonie beobachten konnten. Wie immer hatte ich Glueck mit meinem Rad, die Kette ist nur 5 x herausgefallen. Wenn wir nicht den Leatherman mitgehabt haetten, waere es ziemlich bloed gewesen. Die Kette war uebrigens staubtrocken, das hatte den Vorteil, dass man beim wieder Hineinmontieren keine oeligen, sondern nur rostige Finger bekommen hat.
Am Nachmittag, wo ich mir bei einer kurzen Rast einen Maiskolben gekauft habe, ist ploetzlich ein klitzekleiner Junge neben mir gestanden und machte "bitte bitte, ham ham". Und obwohl ich seit dem Fruehstueck noch nichts gegessen habe, hat es mir gleich nicht mehr geschmeckt und habe ihm den Kolben gegeben, auf die selbe Weise ist Andi unsere letzte Wasserration losgeworden.
Gestern und heute haben wir soviel geschwitzt wie sonst nur in der Sauna und das von 6 Uhr frueh bis zum Niederlegen. Andis Hemd ist zum Auswinden.
So, ich denke der Bericht war ausfuerhlich genug, jetzt gehen wir was essen und dann ab in die Heia, denn morgen geht es schon um 5 Uhr frueh weiter nach Stung Treng, in die Naehe der Grenze zu Laos.

Wer die beiden äußerst netten und ehrlichen Lay-Brüder kontaktieren möchte, hier ihre Adressen und Telefonnummern:
Lay Kimthet (Guide in Angkor Wat, Seidenfarm, etc.): artisanangkor@yahoo.com Tel.-Nr. von Kambodscha anrufend: 012 484427
Lay Kimtheng (Tuk-Tuk-Fahrer): Kimtheng168@yahoo.com 012 381328
Auf jeden Fall grüßen lassen von Andreas und Susanne aus Österreich!