Samstag, 17. Juli 2010

Phnom Penh - eine lebendige Stadt

Nach einer heissen und ueberraschend ruhigen Nacht assen wir zum Fruehstueck leckere Nudelsuppe (wie hier ueblich, wir wollen uns ja anpassen), den Kaffee kann man vergessen, Zitronentee und Orangensaft dazu.

Die warmen Getraenke taten ihr uebriges dazu, dass uns die Schweissperlen in Baechen runtergeronnen sind. Aber mit der Zeit gewoehnt man sich daran.

Anschliessend durch den Hauptstadtverkehr mit einem netten Tuk-Tuk-Fahrer, der uns zuerst ins Tuol Seng Museum, wo in der Zeit der Roten Khmer (1975-1979) 20.000 Leute inhaftiert waren. Die meisten starben dort an der unmenschlichen Behandlung einer kommunistischen Fuehrung, entweder durch die Folter oder durch die Ermordung auf den Killing Fields, wo wir spaeter hinfuhren. Das Herumgehen auf den Massengraebern war schon sehr entrisch. - Einfach unglaublich und sehr an den Holocaust erinnernd.

Danach brachte uns der treue Tuk-Tuk-Fahrer, den wir zwischendurch mit einem Cola belohnten, zum Koeniglichen Palast. Dort verabschiedeten wir uns von ihm und gaben ihm die vereinbarten 15 Dollar (für die ganze Tour).
Viele prunkvolle Gebaeude, besonders im Thronsaal und der Silberpagode (lebensgrosser Buddha aus 90 kg Gold und mit Diamanten besetzt). Waehrenddessen der erste kurze, heftige Regenguss.

Den einen km zurueck gingen wir zu Fuss, um die Moeglichkeit zu nutzen das Leben auf den Strassen ganz nah zu sehen: ganz arme Leute (wirklich arm), Hunderte kleine Familiengeschaefte, Handwerker (die reparieren alles, was mechanisch und elektrisch ist), Mini-Essensstaende (eine Frau kochte nach unserem Geschmack, nicht zu scharf - sehr lecker), Eisblockverkauefer, Fruchtsaftverkaeufer (da holten wir uns Zuckerrohrsaft mit Zitrone im Plastiksackerl und Strohhalm). Bei den Maerkten gab es aber auch noch anderer total leckere Dinge: frittierte Schlangen, Taranteln, Heuschrecken, Froesche und Kaefer - leider hatten wir schon gegessen.....

Wir sind bei unseren Wanderungen durch die kleinen Gassen immer unter Beobachtung der Einheimischen und besonders am einheimischen Zentralmarkt fallen wir schon ein bisschen auf. Alle sind sehr nett, nur den Blickkontakt mit Tuk-Tuk- und Modeptaxifahrern muss man tunlichst verhindern. Trotzdem sind sie nicht wirklich aufdringlich, ein Nein wird schon auch akzeptiert, entweder nach dem 4. Mal oder wenn man es sehr freundlich und bestimmt sagt. - Neuer Rekord auf einem Moped: 5 Personen.

Nun werden wir uns wieder etwas Gutes zum Essen kaufen, ein Bier trinken und morgen den Bus nach Siem Reap nehmen.